Mittwoch, 7. Januar 2015

Haarseife

(c) Lyl


Heute möchte ich meine große Freude über Haarseife mit euch teilen.
Warum ich mich so sehr darüber freue?
Schon seid Jahren schlage ich mich mit meinen Haaren herum.
Sie glänzen nicht, sind frizzig und als Krönung kam letztes Jahr auch noch extremer Haarausfall hinzu...
Und das, obwohl ich sie nicht färbe, nicht glätte, äußerst selten und auch nur kalt föhne und auch kein Haarspray oder Haarschaum oder ähnliches verwende.

Der Ausschlaggebende Punkt für das Umdenken war aber vor allen Dingen der starke Haarausfall.
Zunächst habe ich mich nicht getraut Haarseife zu verwenden und hatte Bedenken bezüglich der Anwendung und Wirkung.
Trotzdem entschloss ich mich  irgendwann doch Haarseife auszuprobieren.
Ich war im Seifenladen, und habe mir dort neben einer Menge handgesiedeter Natur-Körperseife auch Haarseife  besorgt.

Im Nachhinein kann ich sagen, die Bedenken waren völlig unbegründet.
Durch Haarseife sind die Probleme mit meinen Haaren verschwunden, sie glänzen und sind griffig, haben wesentlich weniger Frizz (kaum noch) und fallen weniger aus.

Anwendungsberichte verschiedener Körper- und Haarseifen, so wie Shoppingempfehlungen folgen in weiteren Posts.

Nun möchte ich euch darüber berichten wie die Haarseife angewendet wird, was ihr beachten müsst und welche positiven (Neben-)Effekte ihr durch die Verwendung erzielen könnt.

Beim waschen mit Haarseife gibt es 3 Methoden des Waschvorgangs, da die Seife ja nicht flüssig ist (Wodurch im übrigen auch einige unschöne Inhaltsstoffe erspart bleiben) muss jeder für sich selbst herausfinden, welche Art der Anwendung für ihn/sie angenehm ist.

Erste Methode: 
Die Haare nass machen, Seife nass machen und mit dem Seifenstück in Wuchsrichtung entlang der Haare streichen (ihr könnt euch das ein wenig wie "kämmen" vorstellen. Wenn dann alle Haare mit der Seife bedeckt sind, die Haare mit der Hand aufschäumen (ähnlich wie beim waschen mit Shampoo) danach die Haare gründlich ausspülen. Es ist übrigens ganz normal das es nicht ganz so extrem schäumt, wie beim Waschen mit Shampoo und der Schaum feiner ist.
Ich wiederhole diesen Vorgang nach dem Ausspülen der Seife noch einmal.
Die Haare fühlen sich danach erstmal etwas seltsam an und sind strähnig, doch auch das ist normal und die Intensität dieser "Nebenwirkung" vom Kalkgehalt (Wasserhärte) eures Wassers abhängig.

Bei der zweiten und dritten Methode unterscheidet sich der eigentliche Waschvorgang nicht, nur das auftragen der Seife ist verschieden.

Zweite Methode:
ein Stück der Seife abschneiden und über mehrere Stunden in Wasser einweichen/auflösen, die Flüssigkeit über die nassen Haare geben und aufschäumen.

Tipp: diese Methode kann auch beim Waschen nach der ersten Methode angewendet werden, um auch kleine Reste der Seife zu verwerten, wenn diese zu klein sind um mit ihnen die Haare einzuseifen.

Dritte Methode:
Die Seife befeuchten, in den Händen aufschäumen und anschließend den Schaum zur Haarwäsche verwenden.

Mein Favorit ist definitiv die erste Methode, aber das muss jeder für sich selbst austesten.


Nun kommt ein ganz wichtiger Schritt, den ihr auch auf keinen Fall auslassen dürft beim Waschen mit Haarseife, da die Haare sonst im trockenen Zustand strähnig und matt sind.

Ihr müsst die Haare nach der Wäsche mit Haarseife noch rinsen.
Dafür müsst ihr eine sogenannte "saure Rinse" vor der Haarwäsche vorbereiten.
Für eine saure Rinse braucht ihr ein paar Esslöffel Essig oder Zitronensaft und kaltes Wasser (im besten Fall entkalktes). Die Menge des Essigs/Zitronensafts ist  von der Wasserhärte eures Wohnorts abhängig.
Das kalte Wasser ist wichtig, da dies die Haarstruktur nach der Wäsche verschließt und so Frizz vermieden wird und die Haare nach dem Verschluss weniger anfällig sind.

Da in Erfurt sehr kalkiges Wasser ist, verwende ich 4-5 Esslöffel Essig auf 1 Liter Wasser.
Das für euch passende Mischverhältnis solltet ihr austesten.
Wenn ihr unsicher seid, verwendet zunächst 2-3 Esslöffel Säure auf 1 Liter Wasser und tastet euch dann mit langsamer Mengenerhöhung/ -verringerung zu eurer optimalen Menge ran.
Eine Hilfe dabei kann sein, nach "Wasserhärte + ORTSNAME" im Internet zu suchen und sich über die Wasserhärte im Wohnort zu informieren.

Eine ungefähre Einschätzung:
Bei weichem Wasser: 2-3 EL Säure/Liter Wasser
bei mittelhartem Wasser: 3-4 EL Säure/Liter Wasser
bei hartem Wasser: 5-6 EL Säure/Liter Wasser

Wenn ihr zu viel Säure verwendet, werden die Haare etwas trocken, deshalb sollte jeder die für sich optimale Menge austesten.
Ich fülle die Rinse in eine Flasche und gebe diese nach der Wäsche drüber.
Dabei merkt man sofort wie die Haare weich und geschmeidig werden.
Eine Rinse wird nicht ausgespült, sondern im Haar belassen, wer möchte kann natürlich mit ein wenig kaltem Wasser nachspülen, notwendig ist dies allerdings nicht.
Der Essiggeruch verschwindet, sobald die Haare trocken sind, vollständig.

Wer möchte kann nach der Wäsche noch etwas Haaröl oder sonstiges Öl in die Spitzen geben, jedoch würde ich dazu raten dies im nassen Zusand zu tun, da die Haare sonst etwas strähnig werden könnten.

Positive Nebeneffekte der Verwendung von Haarseife, denn ihr tut nicht nur euch, sondern auch eurer Umwelt was Gutes:

Keine Silikone, Sulfate oder Alkohol
Natürliche und pflegende Inhaltsstoffe
Gesunde und glänzende Haare
Weniger/ kaum Frizz
Weniger Haarverlust
Weniger/ gar kein Verpackungsmaterial
Besser Abbaubar als herkömmliche Shampoos, auf Grund der natürlichen Inhaltsstoffe
UND vor Allem: keine Tierversuche

Für Fragen stehe ich natürlich jederzeit zur Verfügung.
Ich freue mich über Erfahrungsberichte, aber auch über Kritik und Anregungen.

Ganz liebe Grüße
Eure Lyl

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